Bitcoin Börse Bitfinex wurde gehackt

pic: you have been hacked!

Am Dienstag den 02.08.2016 wurde um ca. 20:00 Uhr MEZ (18:00 UTC) die Bitcoin Börse Bitfinex gehackt. Dabei wurden, soweit bisher bekannt, 119.756 Bitcoins entwedet. Das entsprach zu diesen Zeitpunkt einem Wert von rund 72 Millionen Euro – eine ganz schön große Zahl: 72.000.000

Bitcons im Wert von über 70 Millionen Euro wurde erbeutet”

Nicht mal einen Tag später entspricht der Wert nur mehr rund 57 Millionen Euro – der Bitcoin Kurs ist massiv gefallen. Es macht sich wohl Panik breit, doch ist das berechtigt?

Bitfinex ist ein Unternehmen, welches Bitcoins für andere User verwaltet. Man überantwortet so einer Börse also Bitcoins und Bitfinex hält diese dann für den User vorrätig – sie “verwahren Bitcoins also sicher”. So das Versprechen.

Der Vorteil für den User ist, dass er von überall aus, wo es Internet gibt auf “seine” Bitcoins zugreifen kann. Bei Börsen kann er auch noch leicht von einer Währung (z.B. Bitcoin) in eine andere (z.B. EUR, diverse Altcoins usw.) wechseln. Alles was er dafür braucht ist, im Normalfall, nur der Accountname der jeweiligen Börse und sein Passwort.

Das ganze funktioniert ähnlich wie ein Treuhänder oder eine Bank die Geld (z.B. EUR), welches man so jemand physisch überantwortet, verwaltet. Und mittels Onlinebanking kann man auch hier die verschiedenen Services (Zahlungen tätigten udgl.) der Bank nutzen.

Nun stellen wir uns vor jemand schafft es in die Bank einzubrechen und die Konten zu räumen. Für den Kunden der Bank ist das in Österreich bzw. Europa kein besonders großer Schaden, selbst wenn die Bank bankrott gehen würde. Schließlich gibt es ja die Einlagensicherung.

Bei Börsen sieht das schon wieder ganz anders aus. Wird hier eingebrochen, wie gestern bei Bitfinex, greift die Einlagensicherung nicht.

Dieser Einbruch (Hack) bei Bitfinex scheint die Besitzer von Bitocins so sehr verunsichert zu haben, dass viele nun ihre Bitcoins loswerden wollen – was sich an einem Kurs äußert der im Sinkflug ist. Wenn aber eine Bank ausgeraubt wird heißt das aber nicht, dass das System EUR (deswegen) fehleranfällig oder unsicher ist. Der Treuhänder, die Bank, war dies. Hätte man sein Geld zu Hause verwahrt* wäre es vielleicht nicht gestohlen worden. Zumindest hätte der gleiche Einbrecher nicht hunderte Nutzer auf einmal ausnehmen können.

So verhält es sich dann auch mit dem System Bitcoin. Wer seine BTC aus der Hand gibt – seinen privaten Schlüssel hergeben (sollte man sowieso NIE!)  oder BTC von jemand anders verwalten lässt (im Falle von Bitfinex oder auch seinerzeit bei Mt.Gox) tritt damit auch die Sicherheit an jemand anders ab.

Dafür bekommt man zwar gewisse Vorteile (man kann Handeln, hat Zugriff auf Bicoins auch ohne Wallet usw.)  aber man geht auch ein Risiko ein. Dessen muss man sich bewusst sein! Zum Sparen sind Börsen also nicht geeignet, hierfür eigenen sich andere Methoden (Paper Wallet, die mehrfach kopiert an verschiedenen physischen Orten gelagert werden kann; private (Hardware) Wallets mit privatem Schlüssel, von dem natürlich Backups gemacht werden) besser.

Das System Bitcoin selbst wurde nicht gehackt. Wenn der erste Schock, der wohl eher uninformierten “Anleger” überwunden ist, wird auch der Kurs, und damit die Kaufkraft, des Bitcoins wieder steigen.

 

*das soll keine Empfehlung sein Bargeld zu Hause aufzubewahren! Bargeld lässt sich zu Hause im Vergleich zu Bitcoins nur schwer bis gar nicht gegen Einbruch sichern.

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